18.4.07

Pferdegeschichten

Meine heimliche Pferdefreundin „Lady“ ist seit einigen Tagen wieder draußen auf der Weide. Zusammen mit ihrem Kumpel „Snowy“ sah ich sie vor drei Tagen. Im Bunde fehlte bloß die betagte, zierliche, scheue Schimmelstute. Auf den Köpfen der Pferde, vor allem rund um ihre Augen, saßen unzählige Fliegen. Sie schüttelten andauernd und so heftig ihre Schädel, dass sie fast das Gleichgewicht dabei verloren. Statt sie zu streicheln wedelte ich bloß immer mit beiden Händen vor ihren Gesichtern herum, um die Fliegen aufzuscheuchen.

Snowy vor der Behandlung
Auf dem Heimweg fiel mir ein, dass wir schon mal einer Pferdebesitzerin in dieser Sache einen guten Tipp gegeben hatten. Ich habe ja vor Jahren mal eine umfassende Ausbildung in Aromatherapie und Osmologie (Geruchslehre) gemacht. Davon ist leider nicht mehr viel übrig, außer einem Fläschchen Teebaumöl im Badezimmer, das wir für die Zahnpflege und allerlei andere Wehwehchen verwenden. Am nächsten Tag nahm ich das ätherische Öl mit zu den Pferden, verrieb einige Tropfen davon zwischen meinen Händen und streichelte den Pferden gründlich die Köpfe, vor allem um die Augen herum. Und siehe da, die Fliegen blieben weg.

Lady nach der Behandlung
Wieder nach Hause gekommen berichtete ich meinem Liebsten ganz eifrig davon. Der fand das aber gar nicht gut, sonder eher übergriffig. Er meinte, ihm würde das auch nicht gefallen, wenn z.B. irgendwelche fremden Leute irgendwelches uns unbekannte Zeugs unseren Hunden an den Kopf schmieren würden. Im ersten Moment musste ich ihm Recht geben. Das war aber alles auch ganz untypisch für mich. Weder habe ich ein Helfersyndrom und renne herum und meine, alle Wesen retten zu müssen, noch lasse ich mich normalerweise von jemand Anderem in dem, was ich tu, verunsichern, auch nicht von meinem Liebsten.

Maxi, das Minipony braucht keine BehandlungHeute zog ich also wieder los, das Fläschchen in der Tasche und dachte: Nö, wenn jemand meinen Hunden etwas Gutes tut und ihnen mit etwas hilft, auch wenn ich es nicht kenne, dann bin ich dankbar dafür, wenn es nichts Giftiges oder so ist. Wie es der Himmel so wollte, fuhr die Besitzerin der Pferde in dem Moment an mir vorbei in Richtung auf die Weide zu. Ich ging hinterher, und als ich dort war, kam sie mir entgegen. Ein bisschen kennen wir uns vom Guten Tag sagen und ein paar Worte wechseln, von ihr weiß ich auch die Namen der Pferde. Wie sie selber heißt oder wo sie wohnt, weiß ich nicht. Ich erzählte ihr von den Fliegen, aber das hatte sie auch schon bemerkt. Dann erwähnte ich das Teebaumöl, welches ich – o Wunder – ganz zufällig dabei hatte und es gleich einmal in seiner Anwendung und Wirkung demonstrieren konnte. Jetzt will sie sich auch welches besorgen.

Und die kleine Schimmelstute „Diana“ ist im Winter mit einem Alter von dreißig Jahren an einem Schlaganfall gestorben. Hier ist nochmal ein Foto vom letzten Frühjahr zur Erinnerung an sie. Mit ihr klappten meine telepathischen Kommunikationsversuche besonders gut. Wenn ich mich auf die Mitte ihrer Stirn konzentrierte, kam sie herbei, auch von weiter weg. Aber streicheln ließ sie sich nicht so gern. Da ging dann auch immer gleich die eifersüchtige Lady dazwischen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

das ist ja ein toller Tip mit dem Teebaumöl, hier sind auch so ein paar Pferde, die schwer von Fliegen geplagt werden,
danke Dir dafür.
Meine Freundin hatte früher Pferde und Esel und sie hat ihnen Knoblauch oder Knoblauchpellets gefüttert,
die haben auch ein bischen geholfen.
Ganz liebe Grüßlis zu Dir -
Dagmar

Anonym hat gesagt…

Da kann ich die Fliegen vollkommen verstehen, ich finde das Zeugs auch wiederlich!
Auf der anderen Seite denke ich aber, das die Fliegen zwar eine lästige, aber auch wichtige Aufgabe der Reinigung vollführen. Ich meine, wenn mir die Fliegen anfangen im Pelz rumzuknabbern, dann weiß ich einfach, es ist wieder Zeit zum Duschen, aber was soll das Pferdchen nun tun.......
Alle Liebe
Derdermanchmaleinenfliegenläßt

Ps, schön, das Ihr wieder da seid, werde vieleicht im Laden übernommen...telefonieren bald mal wieder?

Juansi hat gesagt…

@ Dagmar - von Knoblauch erzählte mir die Pferdebesitzerin auch - innerlich und äußerlich angewendet.

@ Fliegenfreund - Pferde wälzen sich gern am Boden, vielleicht ist das ihr Duschersatz? Mal ausprobieren!

Grüße J*

Anonym hat gesagt…

Liebe Juansi

Das Teebaumöl für die Pferde würde ich mit einem Trägeröl verdünnen, da espur aufgetragen auch die Augen reizen kann und Entzündungen und Tränenfluss der Augen bei Pferden oder generell bei Tieren fördern kann. Ansonsten ein supi Idee. Wobei bei katzen und HUnden Teebaumöl auch nicht angesagt ist da es die Tiere empfindlich stört und sogar unverdünnt schaden kann. Katzen finden auch den Geruch unerträglich. Meine Aroma-Ausbildung ist auch schon zu labge her abe rich glaube es gibt auch ein zitronenartig duftendes Aromaöl das hilfreich bei Fliegenbefall ist.
Ansonsten liebe ich Deine Seite und Deine Geschichten und lese sie regelmäßig. Vielen Dank für Deine Bereitschaft ein wenig an Deinem Leben teilhaben zu dürfen.
Gruß Viv